- Zur Anmeldung von Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine oder für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Sekretariat. Wir heißen Sie bei uns herzlich willkommen und finden individuelle Lösungen für den Besuch unserer Schule.
Chancen und Herausforderungen für junge Menschen in verschiedenen europäischen Bildungssystemen
Im Rahmen des Erasmus+ Programmes der Europäischen Union nahmen vierundzwanzig Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrganges des Realschulzweiges und der neunten und zehnten Gymnasialklassen sowie drei Lehrkräfte der Ernst-Göbel-Schule an einem Austausch mit der türkischen Partnerschule, dem Alibeykoy Mesleki ve Teknik Anadolu Lisesi im Stadtteil Eyüp in Istanbul, teil.
Die türkische Partnerschule, eine berufliche Schule mit über 2600 Schülerinnen und Schülern, hatte ein umfangreiches gemeinsames Programm vorbereitet.
Zu Beginn des Treffens stellten die Schüler*innen jeweils ihre Schulen und das Heimatland vor. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in internationalen Gruppen die verschiedenen Abteilungsschwerpunkte der Schule heraus und stellten diese dann im Plenum vor.
Im Gegensatz zum dualen Ausbildungssystem in Deutschland findet der größte Teil der Berufsausbildung in der Türkei im schulischen Bereich statt. Momentan beginnt jedoch in einigen Teilen der Türkei eine Hinwendung zu einem ähnlichen System wie in Deutschland.
Die Schülerinnen und Schüler der Ernst-Göbel-Schule präsentierten ihre Erfahrungen während der beruflichen Praktika in den Jahrgangsstufen neun.
Während verschiedener Workshops wurden die unterschiedlichen Ausbildungsbedingungen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen der Türkei und Deutschland herausgearbeitet.
In einer international ausgerichteten Universität konnten sich die deutschen Besucher Studiengänge in modernem Ambiente ansehen. Da es sich hierbei um eine private Universität handelt, müssen die Studierenden den Besuch bezahlen. So können für einen Studiengang bis zu 100 Tsd. Euro anfallen.
Neben den berufskundlichen Aspekten kamen auch die kulturellen und traditionellen Momente nicht zu kurz
Besondere Höhepunkte waren die Besuche in der Blauen Moschee, dem Kunstmuseum, dem eindrucksvollen Unterwasserspeicher und dem historischen Top-Kapi-Palast mit religiösen Kostbarkeiten.
Deutsch-Türkische Austauschgruppe vor dem Topkapi-Palst
Ursprünglich hatten wir den Austausch mit unserer polnischen Partnerschule aus Redziny in Höchst und Bremerhaven geplant.
Doch dann erreichte uns die Nachricht vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, dass die Zuschüsse bereits alle vergeben seien.
Um den Austausch dennoch durchführen zu können, hatten wir uns auf eine „Begegnung am dritten Ort“, sprich Berlin, geeinigt.
Die Anfahrt war für beide Schülergruppen mit der Bahn entspannend und man tragf sich am Hauptbahnhof in Berlin um von dort gemeinsam in die Unterkunft bei Tegel zu fahren.
Sehr luxuriös war es dort zwar nicht, aber dafür lag das Haus mitten im Wald, wir hatten es für uns alleine und wir konnten selbst bestimmen wie es ablaufen sollte.
Bei der Planung hatten wir uns für die „Selbstversorgung“ entschieden, rückten davon dann aber ab und suchten ein Frühstücksbuffet in Tegel und ein mediterranes Restaurant in Höhenschönhausen auf. Dies war entspannend.
Da wir, wie der Berliner sagt „Janz weit draußen“ waren, und die U-Bahn durch einen „Schienenersatzverkehr“ ersetz wurde, hatten wir etwas Zeitprobleme bei der Programmplanung.
Zum Glück hatten wir Gruppentickets für den ÖPNV und konnten Busse, S-Bahn und U-Bahn den ganzen Tag über nutzen.
Am ersten Tag sahen wir uns die Dokumentation über „Geisterbahnhöfe während der Teilung“ an um uns anschließend in der Bernauer Straße den ehemaligen Grenzbefestigungen widmen konnten.
Von der berühmten Glaskuppel des Reichstagsgebäudes konnten wir ganz Berlin betrachten und gleichzeitig eine Audioführung zur Geschichte Berlins und des Parlamentarismus machen.
Im „Futurium“ war es jeder Teilnehmerin bzw. jedem Teilnehmer selbst überlassen über das eigene Smartphone eine den individuellen Interessen angepasste Schwerpunktsetzung vorzunehmen.
Den vorletzten Tag verbrachten wir am Vormittag mit einer Sightseeingtour zu interessanten historischen Plätzen in Berlin-Mitte.
Als eindrucksvolle Dokumentation der deutschen Teilung wurde das Museum „Tränenpalst“ am Bahnhof Friedrichstraße besucht. Hier konnten die originalen Grenzabfertigungseinrichtungen und eine Ausstellung von der Teilung bis zur Vereinigung besichtigt werden.
Am späten Nachmittag gab es Führungen in deutscher bzw. polnischer Sprache im ehemaligen Gefängnis der Staatssicherheit in Hohenschönhausen. Die deutsche Gruppe wurde von einem ehemaligen Insassen des Gefängnisses informiert. Hierbei handelte es sich um einen ehemaligen kubanischen Staatsbürger der in der DDR lebte, und Kontakt mit den Amerikanern hatte. Dies führte ihn direkt in das Stasi-Gefängnis – und anschließend in die kubanischen Gefängnisse.
Sehr früh am Morgen des letzten Tages war es schon so weit, nach einem tränenreichen Abschied von den polnischen Schülern, ging es auch für uns auf den Weg nach Hause.

Bild 1: Deutsch-Polnische Gruppe vor dem Brandenburger Tor

Bild 2: Futurium
Im Rahmen der Übergabe der Grundgesetze an die zehnten Klassen und der Abiturzeugnisse wurden zweiundvierzig Europässe an die Schülerinnen und Schüler übergeben.
Europässe werden für Schülerinnen und Schüler von der Europäischen Union für die Qualifikationen verliehen, die diese bei Auslandsaktivitäten gezeigt bzw. erworben haben.
Das Europass-System etabliert sich nicht nur im Rahmen der Schulbildung sondern beinhaltet im späteren beruflichen Alltag auch Zeugnisse und weitere Mobilitätsnachweise.
Die Ernst-Göbel-Schule ist Mitglied im Mobilitätskonsortium Erasmus+ des Schulamtes für den Landkreis Bergstraße und den Odenwaldkreis. Diesem, einem von zwei hessischen Erasmus-Konsortien, gehören noch sechs weitere Schule an.
In den ersten Projektzeiträumen waren die Schülerinnen und Schüler bei Partnerschulen in Polen, Finnland und der Türkei.
In Polen lag der Schwerpunkt auf der deutsch-polnischen Geschichte und den partnerschaftlichen Entwicklungen im Rahmen der Europäischen Union.
Bei der finnischen Partnerschule lagen die Schwerpunkte auch in der gemeinsamen Vergangenheit, in der Schulentwicklung und politischen bzw. kulturellen Bereich.
Die meisten Europässe gingen an die Schülerinnen und Schüler des Projektes in Istanbul. Hier war die Teilnahme für die Klassenstufen neun und zehn des Realschul- und Gymnasialbereiches im Rahmen der beruflichen Orientierung vorgesehen.
Bedingt durch den engen Zeitplan zum Ende des Schuljahres musste die Übergabe der Europässe an mehreren Terminen erfolgen. Für die Schülerinnen und Schülerinnen der Sekundarstufe I wurden die feierlichen Übergaben der Grundgesetze, die jedes Jahr vom Land Hessen zur Verfügung gestellt werden, hierfür gewählt.

Das Bild zeigt die Schülerinnen und Schüler der zehnten Gymnasialklassen mit ihren Europässen und den Erasmus-Koordinator des Schulamtes.
Die Ernst-Göbel-Schule lädt alle zukünftigen Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern und Begleitungen herzlich am Montag, den 18.08.2025, um 16 Uhr ins Bürgerhaus der Gemeinde Höchst i. Odw. zur Aufnahmefeier ein.
Auf heitere und unterhaltsame Weise soll das Ankommen der Kinder an der EGS gefeiert werden. Im Anschluss an die Feier begleiten die jeweiligen Klassenlehrkräfte die Kinder gemeinsam an die EGS und verbringen dort die erste Stunde in ihrem Klassenraum. Währenddessen sind alle Eltern und Begleitungen herzlich zum Verweilen in die Mensa eingeladen.
Der Unterricht beginnt dann am Dienstag, 19.08.2025, um 09:20 Uhr. Es findet Klassenunterricht bis 11:55 Uhr statt. Bereits ab 08:00 Uhr besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Teilnahme am ökumenischen Gottesdienst in der Katholischen Kirche in Höchst.
Insgesamt wird die Ernst-Göbel-Schule ca. 133 neue Schülerinnen und Schüler begrüßen und wünscht der gesamten Schulgemeinde einen guten Start nach den Sommerferien.