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Q2- Deutsch-Grundkurse besuchen moderne „Woyzeck“-Inszenierung – Geschichtlicher Einstieg an der Frankfurter Hauptwache und in der Paulskirche

Höchst, 23. April 2025 – Heute erlebten drei Q-Phasen einen vielseitigen und spannenden Ausflug nach Frankfurt. Begleitet von ihren Lehrerinnen Frau Stahlmann, Frau Waldmann und Frau Wolkenhauer begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Deutschgrundkurse der Ernst-Göbel-Schule in Höchst im Odenwald zunächst auf eine geschichtliche Spurensuche rund um die Revolution von 1848.

Erster Halt des Ausflugs war die Frankfurter Hauptwache, wo sie sich mit dem sogenannten Wachensturm beschäftigten – einem der frühen revolutionären Aufstände im März 1833. Anschließend besuchten sie die Paulskirche, das Symbol der deutschen Demokratiebewegung und Ort der ersten Nationalversammlung. Hier wurde der politische Hintergrund der Vormärz-Epoche greifbar, in der auch Georg Büchners Werk Woyzeck zu verorten ist.

Mittags folgte dann der Besuch einer modernen Inszenierung des Dramas in der Katakombe Frankfurt. Statt in einer düsteren Garnisonsstadt spielte sich Woyzecks tragische Geschichte in der modernen Welt von Dönerbuden, Rummelplätzen und Cocktailbars ab. Trotz der zeitgenössischen Kulisse blieb die Originalsprache Büchners weitgehend erhalten, was einen spannenden Kontrast zwischen alt und neu erzeugte. Visuelle und akustische Elemente unterstrichen die Aktualität der Themen wie soziale Ausgrenzung, psychischer Zerfall und Gewalt.

Die Theatergruppe schaffte es, die historischen Figuren glaubhaft in die heutige Lebensrealität zu übertragen, ohne dabei die Kraft und Tiefe des ursprünglichen Werks zu verlieren. Für die Schülerinnen und Schüler bot sich so ein eindrucksvoller und performativer Zugang zu einem dramatischen Werk der deutschen Literatur in einem neuen, überraschenden Gewand.

Besonders bemerkenswert war die Entscheidung der Regisseurin Carola Moritz, das Märchen, das in Büchners Fragment ursprünglich innerhalb des Stücks erzählt wird, an das Ende der Aufführung zu stellen. Dadurch wurde die Hoffnung auf eine Erlösung im Jenseits bewusst infrage gestellt. Die Inszenierung betonte so Büchners scharfe Gesellschaftskritik im Geist des Vormärz: Die realen sozialen Verhältnisse lassen keinen Raum für Trost oder metaphysische Flucht – sie fordern Veränderung im Hier und Jetzt. Indem das Märchen als letzter, düsterer Kommentar stehen blieb, wurde die Ausweglosigkeit des Individuums in einer ungerechten Gesellschaft eindrücklich unterstrichen.

So verband der Tag auf eindrucksvolle Weise Geschichte und Gegenwart, Politik und Kunst – und ermöglichte einen lebendigen Zugang zu einem zentralen Kapitel deutscher Kultur- und Literaturgeschichte und eine spannende Ergänzung zum Deutschunterricht.

Eine moderne Inszenierung „Woyzecks“ in der „Katakombe“ in Frankfurt am Main.

Foto: Christiane Wolkenhauer

 

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