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Nachrichten

 

STOFF erzählt vom Kult um die Bekleidung, vom Kampf zwischen Arm und Reich und der
Geschichte einer Näherin, die alle Grenzen sprengt.
Es soll nach Paris gehen. Doch in der Nähfabrik stehen die Zeichen auf Streik: Das Pensum ist
nicht zu schaffen und der Modezar Chiffon treibt unerbittlich zur Arbeit an. Und dann gerät alles
durcheinander, denn mit der Liebe hat niemand gerechnet.


Prinz Taft, Sohn des Fabrikbesitzers Chiffon, beobachtet eine schöne Näherin bei der Arbeit. In
seiner Phantasie macht er sie zu seiner imaginären Geliebten und gibt ihr den Namen Dulcinea.
Aldonza, die Auserwählte, ahnt nichts von seinen Gefühlen, als er sie vor der gesamten
Belegschaft mit einem Ständchen überrascht. Er gesteht seine Liebe. Die überrumpelte Aldonza
weist den zudringlichen Prinzen brüsk zurück, doch ihre Freundin Borte sieht in der Liaison die
Chance auf gesellschaftlichen Aufstieg und einen Ausweg aus Plackerei und Elend des Daseins
als Näherin.
Denn sie weben,
sie schneiden, sie heften,
sie nähen, sie ketteln,
sie kleben, sie säumen,
sie bügeln den Kragen, die Taschen, die Ärmel,
das Futter, das Bein und die Brust und den Rücken...
Prinz Taft ist durch die Zurückweisung tief getroffen und findet sich zudem zwischen zwei
Fronten, die sich unversöhnlich gegenüberstehen. Die Familie des Prinzen, allen voran
Großmutter Madame Brokat, lehnt die Verbindung aus Standesdünkel ab. Auch Aldonzas
Brüder, Quast und Bommel, sehen in der Liebe keinen Segen und wittern Verrat am
Klassenbewusstsein. Das wiederum ruft Tafts Jugendfreunde Stopf und Batik auf den Plan. Die
Ereignisse überschlagen sich, als die Fabrik besetzt wird und Prinz Taft ins Lager der
Streikenden überläuft.
Inmitten der Wirren erkennen die Liebenden einander, und für einen Moment scheint ihre Liebe
alle Schranken zu überwinden. Doch dann entfaltet die Aussicht auf Geld und Macht erneut ihre
Verführungskraft.
Zu den dramatischen Entwicklungen spielt die gutgekleidete Oktoberkapelle auf – mit Jonas
Karg an Klavier und Klarinette, Julian Schultis an Gitarre und Bass, Ulli Zelta-Rosche am
Schlagwerk, Tobias Ronneberg am Violoncello und Sebastian Rosche am Saxophon. Sie intonieren schräge Hymnen und flotte Abgesänge auf Höhenflüge und Abgründe der
Textilindustrie, denn „der Mode entkommt man nicht. Auch, wenn Mode aus der Mode kommt,
ist das schon wieder Mode.“ (Karl Lagerfeld)
Unter dem Namen NÄHLUST verbirgt sich die Kostümwerkstatt der SPIELLUST. Gegründet von
Roger Tietz und organisiert von Heike Rühl-Konrad spielt eine besondere Rolle beim neuen
Stück STOFF.
Seit Jahren erlebt ein Team kreativer Frauen die Nählust beim Fertigen von Kostümen und
leistet damit einen wichtigen und bereichernden Anteil an den Produktionen der SPIELLUST.
Bei einer Videokonferenz sprach Heike Rühl-Konrad über das umfangreiche Engagement der
Kostümwerkstatt und Eleonora Venado hatte die Idee, die NÄHLUST selbst auf die Bühne zu
bringen. Die sechzehn Spielerinnen und Spieler des Spiellust-Novembertheater-Ensembles im
Alter von achtzehn bis achtundsechzig Jahren nahmen die Idee begeistert auf.
Das NÄHLUST-Team “Stoff” zeichnet für Entwicklung, Schnitterstellung, Zuschnitt und Nähen
der Kostüme verantwortlich, namentlich Annette Büttner, Conny Dasbach, Elisabeth Scholl-
Müller verantwortlich. Heike Rühl-Konrad kümmerte sich zusätzlich um Teamleitung und
Organisation.
Das Ensemble nutzte fünf Wochenenden und acht Samstage zwischen Herbst 2021 und
Frühjahr 2022 unter der Leitung von Eleonora Venado und Henning Fritsch, um sich mit „Fast
Fashion“ auseinanderzusetzen. Gemeinsam wurden Entscheidungen getroffen, welche Geschichte erzählt werden sollte, und welche Rolle dabei die ausbeuterischen
Herstellungsprozesse der Bekleidungsindustrie spielen sollte. Viel wurde über das eigene
Konsumverhalten nachgedacht, kreative Ideen zu nachhaltigem Umgang mit Mode
(Recycling/Upcycling) wurde unter Verwendung von Hintergrundinformationen diskutiert.


„STOFF“ ist nach „WIRRUNGEN, Wirrungen, Wirtshaus“ die zweite Produktion des 2019 unter
die Fittiche der Spiellust geschlüpften Novembertheaters. Zur Leitung gehört der Autor,
Regisseur und Musiker Henning Fritsch, er begleitete viele Jahre die Studiendirektorin Eleonora
Venado (Biologie, Geographie und Darstellendes Spiel) bei ihrer Theaterarbeit an der Ernst-
Göbel-Schule. An den Samstagen wurden unter der Leitung von Eleonora Venado Szenen
improvisiert, Texte geschrieben und Choreographien erarbeitet. An den gemeinsamen
Wochenenden wurde das szenische und textliche Material gesichtet, geordnet und
zusammengefügt. Wann immer es möglich war, unterstütze Ilka Wöber, als Lehrerin für
Darstellendes Spiel und Französisch für diese Aufgabe bestens gerüstet, die sprachlichen,
dramaturgischen oder szenischen Entscheidungen.
Um Bühnenbild und Lichtdesign kümmert sich Thomas Venado. „Ich finde es immer wieder eine
tolle Herausforderung, die Bühne für das Novembertheater einzurichten, wo mit einfachsten
Mitteln ganze Welten erzählt werden.“ Für die Produktion STOFF skizziert er nur mit Podesten,
Hockern und einigen Nähmaschinen eine Nähfabrik, einen romantischen Garten, eine Straße
und die herrschaftliche Welt der Chiffons.
Thomas Venado sorgt auch für den guten Ton und das rechte Licht auf und vor der Bühne.
Gemeinsam mit Frank Wiesner und Jochen Reeg schiebt er die Regler an den Mischpulten für
eine Balance zwischen Hell und Dunkel, Musik und Sprache.
Dominik Schnellbacher steht nicht nur als Modezar Chiffon auf der Bühne, er ist auch der
Plakatkünstler des NOVEMBERTHEATERS. Robert Dicks und Wolfgang Rosche haben die
Fotos gemacht, Ansgar Weber, Hans-Peter und Karin Bünting helfen als fester Bestandteil des
Ensembles den Bekanntheitsgrad des NOVEMBERTHEATERS entscheidend mitzugestalten.
Das NOVEMBERTHEATER bedankt sich bei der Leitung der Ernst-Göbel-Schule für die gute
Zusammenarbeit.
Ohne die finanzielle Unterstützung der Sparkassenstiftung und des Vereins Spiellust wären die
fünf Wochenenden nicht möglich gewesen, auch dafür ganz herzlichen Dank.
TERMINE:
Höchst, 13. und 14. Mai 2022, Bürgerhaus um 19.30 Uhr
Rai Breitenbach, 2. Juli, Naturbühne-Dorfplatz
Michelstadt, 8., 22., 23. Juli, Kellereihof,
jeweils 20 Uhr,
Michelstadt, 10.7., Nachmittagsveranstaltung, 16 Uhr.
Einlass eine jeweils Stunde vorher
...angepasst an die dann geltenden Hygienevorschriften.
KARTEN:
Das Hygienekonzept einhaltend sind Karten im Vorverkauf erhältlich, personalisiert und mit
festgelegten Sitzplätzen in Haushaltsgruppen. Wenige Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Alle weiteren Details unter www.novembertheater.de oder per Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Infotelefon: 0170 93 79 000

Das Novembertheater der Spiellust zeigt das Musical STOFF
Text und Musik von Henning Fritsch

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