Am Sonntag gab es an der Ernst-Göbel-Schule in Höchst ein ganz besonderes Konzert. Durch gute Beziehungen war es Alexander Th. Link, dem musikalischen Leiter der Schule, gelungen den südafrikanischen Chor VULAMASANGO zu einem letzten Konzert seiner Europatournee nach Höchst zu bringen. Der Name des Chores bedeutet in der Sprache der Xhosa „offene Tore“. Seit 2009 öffnet VULAMASANGO, eine „Non-Profit Organisation“ (NPO) mit Sitz in Kapstadt, seine Tore für verwaiste, verlassene und missbrauchte Kinder aus den Townships von Kapstadt und gibt ihnen ein neues Zuhause und eine neue Zukunft. Zentrales Ziel von VULAMASANGO und seinen europäischen Fördervereinen ist es, Kindern, deren Eltern entweder verstorben oder aus anderen Gründen nicht mehr in der Lage sind, für ihre Kinder zu sorgen, ein Zuhause zu gewähren. Für die südafrikanischen Jugendlichen war es das 31. Konzert in Europa, mit deren Erlösen die Aktivitäten die verschiedenen Aktivitäten der Organisation finanziert werden.
Zunächst jedoch starteten die Mümlingtalspatzen, die von Alexander Th. Link seit Jahren mit großem Erfolg betreut werden. Das gilt auch für den coro belcanto, ein Chor der älteren Schüler, der bekannte Stücke zum Besten gab und mit dem „Nonsense-Song“ für beste Laune sorgte.
Was dann kam, überwältigte geradezu das Publikum, denn VULAMASANGO, bestehend aus insgesamt 12 Sängern und Sängerinnen, die bis auf die beiden Leiterinnen zwischen 13 und 16 Jahren alt sind, kamen wie ein Orkan auf die Bühne. Mit vollen Stimmen und perfekter Choreographie boten sie ein großes Spektrum traditioneller afrikanischer Musik. Vom ersten Ton an sprang die Begeisterung auf das Publikum der völlig überfüllten Aula der Ernst-Göbel-Schule über. Dem rhythmischen Wechselgesang, den großartigen Stimmen, vor allem aber der überschäumenden Lebensfreude der Gesangsdarbietungen konnte sich niemand im Publikum entziehen. Verbunden mit den einzelnen Liedern war eine großartige Choreographie, die sich nicht nur im Tanz, sondern auch der Gestik und Mimik der Künstler zeigte, sodass man von der Darbietung gleichsam aufgesogen wurde, obwohl man die Worte nicht verstehen konnte. Ohne jede technische Unterstützung und nur mit wenigen Trommeln ausgerüstet, brachte der Chor die Aula zum Beben. Das Publikum klatschte und wippte mit und war sichtlich begeistert von diesem außergewöhnlichen Konzert, das mit stehenden Ovationen an die jungen Sänger und Sängerinnen endete. Alexander Th. Link sprach in seinen Dankesworten an den Chor aus, was die Zuschauer empfanden, als er davon sprach, dass die Musik von VULAMASANGO direkt ins Herz gehe. Die Ernst-Göbel-Schule zeigte einmal mehr, wie vielfältig ihr Angebot und wie wichtig sie für das kulturelle Leben in Höchst ist. Es bleibt zu hoffen, dass VULAMASANGO eines Tages wieder den Weg in den Odenwald findet.
Überschäumende Lebensfreude vermittelte der südafrikanische Chor VULAMASANGO bei seinem Konzert an der Ernst-Göbel-Schule.
Foto: Thomas Raupach