Mit Beginn des neuen Schuljahres 2021/2022 ist das neu gebaute Lehrschwimmbad der Ernst-Göbel-Schule wieder im für den Schulbetrieb einsetzbar. Unspektakulär und ohne warme Worte nahmen die Klassen und Schwimmkurse den Schwimmunterricht wieder auf. „Nach 3 Jahren ohne Schwimmunterricht in den jüngeren Jahrgängen war das eine sehr gute Nachricht, die wir von unserem Hausmeister in der letzten Ferienwoche bekamen“, so der stellvertretende Schulleiter Dennis Kroeschell.
Der Neubau des Schwimmbades und der Abschluss der Renovierung der angeschlossenen Sporthalle verzögerte sich etwas. Eigentlich sollte bereits zur Jahreswende ein Einsatz möglich sein. In den letzten beiden Schuljahren musste die EGS wegen der Bauarbeiten den Umfang des Sportunterrichts deshalb deutlich reduzieren. In diesem Schuljahr startet die Schule allerdings mit intensivem Schwimmunterricht in den Jahrgängen 5 bis 7 und Dennis Kroeschell, der auch Sportlehrer ist, hofft so, den fehlenden Unterricht der letzten Jahre etwas ausgleichen zu können, denn das sichere Schwimmen zu lernen sei eine Kernaufgabe des Sportunterrichts. Dass eine Schule über ein eigenes Schwimmbad verfüge, sei leider nicht mehr üblich und die Ernst-Göbel-Schule ist dem Odenwaldkreis für dieses besondere Angebot dankbar. Für die kommenden Jahre werde die EGS ein intensives Förderkonzept entwickeln, dass es ermögliche keine Schülerin und keinen Schüler ohne sichere Schwimmfähigkeit aus der Schule zu entlassen.
Zusammen mit der Grundschule an der Mümling teilt sich die EGS die Nutzung des Bades am Vormittag. Nachmittags ab 17 Uhr können die ortsansässigen Vereine das Schwimmbad dann ebenfalls nutzen. Der Boden des Schwimmbeckens ist höhenverstellbar und damit auch für den Nichtschwimmerunterricht nutzbar.
Die Ausführung des Schwimmbads als Hebebecken war in der Sportfachschaft der Schule und bei den Vereinen nicht unumstritten. Das jetzige Becken ist wartungsintensiv und erfüllt aufgrund einer Bahnlänge von etwa 21m keine Wettkampfnorm, weshalb es zum Beispiel für die Oberstufenschüler der Ernst-Göbel-Schule nur bedingt für die Vorbereitung auf das Abitur nutzbar sei. „Hier müssen unsere Schülerinnen und Schüler wohl auch weiterhin nach Michelstadt ins große Schwimmbad fahren“, so Kroeschell. Bedauert wird von Schulleiter Ralf Guinet, dass für die Schwimmhalle und die angeschlossene Sporthalle insgesamt nur zwei sehr kleine Doppelumkleidekabinen zur Verfügung stehen, denn das beschränke die parallelen Nutzung von Turnhalle und Schwimmbad mit mehreren Klassen deutlich. Die Schule hätte sich eine intensivere Einbeziehung in die Planung und die Betreuung der Baufortschritte gefreut. Eine Informationsveranstaltung für Vertreter der Schule vor Baubeginn sei doch etwas wenig gewesen. So habe man als Schule bei Änderungen und Einsparungen gegenüber der Ursprungsplanung nicht auf die Bedürfnisse in der praktischen Nutzung im Schulalltag hinweisen zu können, meint Schulleiter Guinet, der sich insgesamt aber über das jetzt erweiterte Sportangebot an der EGS freut.
Fotos: Dennis Kroeschell