Eine besondere Veranstaltung gab es am Montag an der Ernst-Göbel-Schule. Der Landtagsabgeordnete Frank Diefenbach (Die Grünen) besuchte die Höchster Schule anlässlich des Europatages, der von der Schule alljährlich mit einem Treffen zwischen Politikern und Schülern gewürdigt wird. Im Zentrum der Diskussion sollte dabei das Thema „Europa“ stehen.
Der 52-jährigen Frank Diefenbach, der seit 2013 im Hessischen Landtag für die Partei der Grünen sitzt, war selbst Lehrer in Michelstadt und ist innerhalb seiner Fraktion für die Themen „Wald“, „weiterführende Schulen“ und den „ländlichen Raum“ zuständig. Nach einem kurzen Einführungsvideo widmete er sich den verschiedenen Institutionen der EU. Sehr schnell gingen die Fragen der Schüler und Schülerinnen aber in eine ganz andere Richtung. So musste er Stellung zur Verkehrswende nehmen, die sich für den Odenwald sehr viel schwieriger gestaltet als für die Ballungsräume, in denen die Grünen typischerweise ihre Hochburgen haben. Auch die Frage, inwiefern Whistleblower wie Julian Assange zu recht oder zu unrecht angeklagt werden, wurde intensiv diskutiert. Die Frage, wie Diefenbach zu den Klimaaktivisten steht, wurde von ihm dahingehend beatwortet, dass es notwendig sei, Aufmerksamkeit zu erregen, die Eingriffe in den Straßenverkehr jedoch abzulehnen seien. Diefenbach wies bei dieser Frage besonders darauf hin, dass auch die Klimaaktivisten keine homogene, sondern eine sehr heterogene Gruppe seien, die sich in ihrer Vorgehendweise deutlich unterscheiden würden.
Wie offen die Schüler und Schülerinnen mit dem Landtagsabgeordneten diskutierten, wurde deutlich, als der Vorwurf geäußert wurde, dass Politiker nur reden, aber nicht handeln würden. Mit Verständnis erläuterte Diefenbach, dass eben dieses „Reden“ notwendig sei, um richtig zu handeln.
Mit einem großen Beifall für Frank Diefenbach, aber auch die Fachbereichsleiterin und Organisatorin der Veranstaltung Antonio Gröss endete die Diskussion. Allerdings war dies nicht der einzige Politikerbesuch für die Ernst-Göbel-Schule, denn am 5.6. wird Bundestagspräsidentin Bärbel Bas die Höchster Schule besuchen.
Frank Diefenbach (links) stellte sich den Fragen der Schüler und Schülerinnen. Rechts die Organisatorin Antonia Gröss.
Foto: Thomas Raupach