Am Mittwoch besuchte der Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Zimmermann die Ernst-Göbel-Schule in Höchst. Anlässlich des Europatages hat die Schule einige Treffen mit Abgeordneten organisiert, um den höheren Klassen die Möglichkeit zu bieten, sich direkt mit Mandatsträgern auseinanderzusetzen.
Nach einer kurzen Vorstellung ging der Abgeordnete darauf ein, welche Wechselbeziehung zwischen einem Wahlkreis und der Berliner Politik besteht. Wichtige Anregungen erfahre er hier im Odenwald, um diese dann nach Berlin mitzunehmen. Schnell ergab sich eine interessante Diskussion mit den Schülern und Schülerinnen über ganz verschiedene Themen. So ging Dr. Jens Zimmermann auf den Konflikt in der Ukraine genauer ein. Mit viel Empathie erläuterte er das Dilemma, in dem nicht nur er als Politiker, sondern auch als Mensch stecke, wenn es um die Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet gehe. Ob der Frieden wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher durch die Waffenlieferungen werde, könne niemand mit Bestimmtheit sagen, aber es sei eine lost-lost Situation, bei der man als Politiker „Blut an den Händen habe, egal wie man entscheide. Während europapolitische Themen wenig Interesse bei den Schülern und Schülerinnen weckten, war der Meinungsaustausch bei der Frage, ob man den Cannabis-Konsum legalisieren sollte, sehr lebhaft. Wie auch große Teile seiner Fraktion sieht Zimmermann in der Legalisierung die Chance, nicht nur die Konsumenten zu entkriminalisieren, sondern auch die stattliche Kontrolle über Anbau und Verkauf zu behalten. Die bald anlaufende Testphase werde wichtige Ergebnisse bringen, sodass man später immer noch die Beschlüsse wieder zurücknehmen könne.
Für die Schüler und Schülerinnen waren die Gespräche mit einem „Politikgestalter“ sehr interessant, was der große Abschlussbeifall bewies.
Dr. Jens Zimmermann bei seinem Besuch in der Ernst-Göbel-Schule
Foto: Thomas Raupach