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Nachrichten

Sie begrüßen einen täglich, wenn man auf dem Weg zur Schule ist oder von ihr nach Hause eilt: die Wahlplakate. Für viele Schüler und Schülerinnen sind diese Plakate eine erste Berührung mit den Kandidaten und Kandidatinnen für den Hessischen Landtag. Wer aber steckt hinter diesen Plakaten? Welche Positionen vertreten die Parteien über die reinen Schlagwörter hinaus? Mit dieser Frage beschäftigte sich der PoWi (Politik und Wirtschaft) Kurs des 12. Jahrgangs an der Höchster Ernst-Göbel-Schule und lud die Spitzenkandidaten und -kandidatin am Mittwoch zu einer Podiumsdiskussion in die Schule ein.

Als Thema entschied man sich für die Bildungspolitik – einem Thema, bei dem die Schüler und Schülerinnen ganz eigene Erfahrungen gemacht haben. Teilnehmer dieser Diskussion waren Sandra Funken (CDU), Rüdiger Holschuh (SPD), Frank Diefenbach (Grüne), Moritz Promny (FDP), Anton Stortchilow (Linke) und Dr. Bernd Engemann (AFD). Diese Veranstaltung traf auf großes Interesse der Schüler und Schülerinnen, so war die Mensa vollständig gefüllt, obwohl der Besuch freigestellt war.

Schon bei der Vorstellungsrunde erfuhren die Zuschauer auf kuriose Fragen einiges über die Kandidaten. So war Moritz Promny zu Schülerzeiten eifriger Skateboardfahrer, Sandra Funken mag Fahrstühle nicht und Rüdiger Holschuh konnte einiges zum Thema „Spicken“ berichten. Dann ging es aber um das eigentliche Thema, bei dem schnell die Unterschiede zwischen den Parteien sichtbar wurden. So plädierte Dr. Bernd Engemann für eine Schwerpunktsetzung auf die die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Arithmetik, während Rüdiger Holschuh im Fehlen von 12.000 Lehrkräften einen Mangel sieht, den es zu beheben gilt. Moritz Promny plädierte für möglichst gleiche Startchancen, aber meinte auch, dass es keine Ergebnisgleichheit geben dürfe. Sandra Funken wies nachdrücklich darauf hin, dass es keine Fixierung auf das Studium geben dürfe, sondern auch Ausbildungsberufe in ihrer Vielfältigkeit gefördert werden sollten.

Bei der Frage nach der Förderung von Universitäten wurden die Unterschiede in den Parteien ebenso deutlich, denn während Rüdiger Holschuh die Kosten für Studenten und Studentinnen senken will, indem neue Universitäten auf dem Land gegründet werden sollen, wies Moritz Promny darauf hin, dass gerade die Exzellenz-Universitäten stark gefördert werden sollten, um im Bereich der Forschung wieder an die Spitze zu gelangen.

Von besonderem Interesse für die Schüler und Schülerinnen war die Frage, wie die Parteien den ÖPNV insbesondere für Schüler attraktiver machen könnten. Hier waren sich alle Parteienvertreter darin einig, dass der ÖPNV dringend ausgebaut werden müsse. Wie dies zu machen sei, wer Schuld an der jetzigen Situation habe und somit Versäumnisse zu verantworten habe, wurde höchst kontrovers diskutiert. Viele kritische Fragen zu den gerade für Schüler und Schülerinnen hohen Benzinpreisen und der zukünftigen Energieversorgung wurden an Frank Diefenbach adressiert, der auf der Notwendigkeit von erneuerbaren Energien hinwies.

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Fachleiterin Antonia Gröss, die selbst mit großem Engagement mitgeholfen hatte, bei allen Politikern, aber vor allem auch bei ihrem Leistungskurs, der diese Veranstaltung vorbildlich organisiert hatte.

Für die Schüler und Schülerinnen war dies nicht nur ein sehr informativer Nachmittag, sondern sicherlich auch ein Wegweiser für die kommenden Wahlen. Die Ernst-Göbel-Schule bewies einmal mehr, dass man auch ganz andere Wege als den klassischen Unterricht einschlägt, um Schülern und Schülerinnen Wissen und Erfahrungen nahezubringen.

 

Antonia Gröss (links mit Mikrofon) begrüßt die Teilnehmer der Podiumsdiskussion.

Foto: Thomas Raupach

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