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Nachrichten

Am Montag erlebte die Ernst-Göbel-Schule eine ganz besondere Ehre, denn die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas besuchte die Höchster Schule anlässlich der Projektveröffentlichung „Jüdisches Leben in Höchst im Odenwald: Bewusstsein schaffen  - dauerhaft und zeitgemäß“. Genau für dieses Projekt hatten im November 2022 18 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 11 den Margot-Friedländer-Preis in Berlin von der Bundestagspräsidentin überreicht bekommen.

Die von der betreuenden Lehrerin Aysegül Aksit ausgesprochene Einladung, zur Projekteröffnung zu kommen, nahm Bärbel Bas an. Schulleiterin Marion Braun begrüßte viele namhafte Gäste, so die Bundestagsabgeordneten Patricia Lips und Dr. Jens Zimmermann sowie die Landtagsabgeordneten Rüdiger Holschuh, Sandra Funken, Frank Diefenbach und Moritz Promny sowie viele weitere Gäste aus Politik und Bildung. In ihrer Rede wies Frau Braun vor allem darauf hin, dass der Margot-Friedländer-Preis ein sichtbares Zeichen gegen Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus sei. Begriffe, die leider auch die Gegenwart kennzeichnen. 

Die Auseinandersetzung mit den Schrecken des Nationalsozialismus und deren Folgen für die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger soll durch den Margot-Friedländer-Preis, der seit 2014 an Jugendliche vergeben wird, gefördert werden. Im Zentrum steht hierbei die Intention, ein dauerhaftes Gedenken und Lernen aus der Zeit der Verbrechen zu ermöglichen. Das gemeinsam mit der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer und der „Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa" gestaltete Projekt setzt sich als Ziel, Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, sich neben der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus zusätzlich mit heutigen Formen von Antisemitismus und Rassismus in einer pluralistischen Gesellschaft auseinanderzusetzen. 

Wie wichtig gerade der Bezug zur Gegenwart ist, erläuterte die Schulleiterin mit dem Hinweis auf die 30 verschiedenen Nationalitäten und fünf Schulformen, die unter dem Dach der Ernst-Göbel-Schule zusammenkommen.  

Bärbel Bas bedankte sich bei den Schülern und Schülerinnen für deren Engagement, das auch zur Stärkung der Demokratie beitrage.  

Projektleiterin Aysegül Aksit erläuterte anschließend das preisgekrönte Projekt. Im Gegensatz zu allgemeinen historischen Darstellungen, haben sich die Schüler und Schülerinnen auf Höchst und damit ihr eigenes Umfeld konzentriert. Mit Hilfe von Gesprächen, Zeitzeugen, verschiedenen Archiven und Umfragen haben sie sich mit fünf Themenkomplexen beschäftigt: 1. Die politische Lage in Höchst im Odenwald während des Nationalsozialismus, 2. Jüdische Einzelschicksale, 3. Jüdische Bezirksschule und Synagoge sowie der jüdische Friedhof und die Gemeinde, 4. Aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus. Die Ergebnisse, die in Auszügen vorgestellt wurden, wurden als Podcasts und Videos vorgestellt. Doch damit nicht genug, denn die Gruppe arbeitet an einem virtuellen Stadtplan, auf dem die Zeugnisse jüdischen Lebens in Höchst mittels QR-Code abgerufen werden können. Aysegül Aksit wies abschließend darauf hin, dass die Schüler und Schülerinnen enormes Engagement gezeigt hätten und stets motiviert, aber auch mit der notwendigen Ernsthaftigkeit bei der Sache gewesen seien. Mit emotionalen Worten und voller Stolz auf deren Leistung bedankte sich die Projektleiterin bei den Schülern und Schülerinnen. 

Zum Schluss der Veranstaltung , die mit musikalischen Beiträgen der Schulband MUSIX und von Angelina Schork umrahmt wurde, stand noch einmal die Bundestagspräsidentin im Zentrum, denn sie musste Schülern und Schülerinnen Rede und Antwort stehen. So erzählte Frau Bas, dass sie durchaus eine gewisse Bindung zu Hessen habe, schließlich habe sie in Rotenburg an der Fulda eine mehrjährige Ausbildung gemacht. Auch zu ihrer Tätigkeit als Bundestagspräsidentin gab es viele Fragen. So berichte Bärbel Bas, dass sie in ihrer Funktion für über 3000 Angestellte verantwortlich sei und  es für sie noch immer einen „WOW-Effekt“ darstelle, vor den Bundestag zu treten und Sitzungen zu eröffnen. 

Für die Schüler und Schülerinnen war es ein echtes Erlebnis, die sympathische Bundestagspräsidentin zu treffen, deren Nahbarkeit auch von der Schulleiterin Marion Braun am Ende der Veranstaltung hervorgehoben wurde. Vor allem bedankte sich Frau Braun aber bei Aysegül Aksit, deren Engagement, Leidenschaft und Einsatz es zu verdanken sei, dass dieses Projekt so erfolgreich verlaufen sei. Ein herzliches Dankeschön sagte Frau Braun auch den Sponsoren der Veranstaltung der Sparkasse Odenwaldkreis, der Gärtnerei Löwer in Mömlingen, dem Rewe Markt in Höchst und Nowicook, der Mensa der Ernst-Göbel-Schule. 

Einmal mehr hat sich mit dieser Veranstaltung gezeigt, dass die Ernst-Göbel-Schule ein Ort ist, wo man auch ganz neue Wege einschlägt, um Schüler für das Lernen zu begeistern. 

 

Frau Bas mit der Schülergruppe, Mitte mit schwarzem Kleid Aysegül Aksit, Gymnasiallehrerin und Leiterin des Projekts, ganz rechts Frau Marion Braun, Schulleiterin. 

 Foto: Thomas Raupach 

 

 

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