Am letzten Montag wurden den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 in einer Feierstunde in der Mensa der Ernst-Göbel-Schule die Sonderdrucke des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und der Hessischen Verfassung von Frau Patricia Lips, Mitglied des Deutschen Bundestages und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion überreicht.
Um die Bedeutung des Grundgesetzes hervorzuheben, bat die Ernst-Göbel-Schule in diesem Jahr erstmalig ein Mitglied des Deutschen Bundestages in einer Feierstunde diese Übergabe an die Schülerinnen und Schüler zu vorzunehmen.
Der Ethik-Kurs von Heinz Löffler hatte die Veranstaltung vorbereitet und konfrontierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Problematik der Menschenrechte und dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Hierzu wurden einige aussagekräftige Grafiken und Videosequenzen in einer Präsentation vorgestellt. Durch die Präsentation führten die Schülerinnen Meryem Ben Hamada, Esma Ekecic, Dilber Önal und Semira Atmaca.
Mit dem Lied „Ich wollte nie erwachsen sein“, leitete das Schulorchester zur Rede von Frau Lips über.
In Ihrer Rede ging Frau Lips auf die „Würde des Menschen“ ein und betonte, dass die „Mütter und Väter des Grundgesetzes“ dies absichtlich an den Anfang der Verfassung gestellt hätten, um zu dokumentieren, dass es für alle Menschen gelte. Das Grundgesetz müsse jedoch vom „Ende
her betrachtet werden“, da es das Ergebnis vorhergehender Verfassungen sei. Frau Lips ging hierbei auf das diesjährige 175-jährige Jubiläum der Paulskirchenverfassung ein und schlug den Bogen vom Obrigkeitsstaat des 19. Jahrhunderts, über die Verfassung von Weimar, der Nazi-Diktatur, dem Holocaust und dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Verabschiedung des Grundgesetzes. Hinsichtlich der Hessischen Verfassung wies sie darauf hin, dass diese einen ganz besonderen Schutz genieße und nur durch eine Volksabstimmung geändert werden könne. Auch für das Grundgesetz gebe es mit dem Artikel 79, der sogenannten „Ewigkeitsklausel“, einen besonderen Schutz unseres politischen Systems. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Deutschen, wie es der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker anlässlich seiner Rede zum vierzigsten Jahrestag der Befreiung formulierte, „befreit von Angst und Bedrängnis“. Die in der Präsentation angesprochene Bedrohung der Presse- und Meinungsfreiheit nahm Frau Lips zum Anlass, um die Zuhörerinnen und Zuhörer aufzufordern, sich jederzeit für diese Verfassung einzusetzen und gegen Volksverhetzung Stellung zu beziehen, denn „Demokratie muss von allen gelebt werden“ und „Es ist Eure Aufgabe für die Zukunft“.
Nach der feierlichen Übergabe der Grundgesetze dankte die Schulleiterin, Frau Braun, allen Beteiligten für deren Engagement bei dieser Veranstaltung.
Mit den Klängen der Europa-Hymne endete die Veranstaltung und anschließend konnten sich die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Exemplar des überreichten Grundgesetzes von Frau Lips signieren lassen, was viele auch taten.
Frau Lips erläutert den Schülern und Schülerinnen die Bedeutung des Grundgesetzes.
Foto: Heinz Löffler